Fuel Dumping / Treibstoffschnellablass

Fuel Dumping, zu Deutsch „Treibstoff ablassen“, bezeichnet ein Verfahren aus der Luftfahrt, bei dem ein Teil des Treibstoffs aus den Tanks eines fliegenden Luftfahrzeuges in die Atmosphäre geleitet wird. Es handelt sich um ein Notverfahren und muss durch eine zuvor eingetretene Dringlichkeits-/ Notfallsituation gerechtfertigt sein.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Treibstoffschnellablass

Im Folgenden werden die am häufigsten gestellten Fragen (FAQs) zum Treibstoffnotablass veröffentlicht. Die FAQs erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und werden fortlaufend und nach Bedarf aktualisiert.

Was sind Treibstoffablässe?

Ein Treibstoffschnellablass (Fuel Dumping) ist eine Notfallmaßnahme, die nicht im regulären Flugbetrieb vorkommt und nur in Ausnahme- oder Notsituationen (z. B. medizinische Notfälle an Bord oder flugsicherheitsrelevante technische Störungen am Flugzeug) angewendet wird. Ablässe erfolgen daher nicht planmäßig, sondern unterliegen den internationalen flugverkehrsrechtlichen Bestimmungen. Die alleinige Entscheidungshoheit für einen Treibstoffablass liegt beim Piloten.

Weitere Informationen hat das Luftfahrt-Bundesamt in einem FAQ zusammengestellt: https://www.lba.de/DE/Treibstoffschnellablass/FAQ/FAQ_node.html

Die Zuständigkeit für die Erfassung von Treibstoffnotablässen liegt auf Bundesebene beim BMVI (Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung für den zivilen Flugverkehr) und BMVg (Luftfahrtamt der Bundeswehr für den militärischen Flugverkehr). Im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium ist die Zuständigkeit für Fragen des zivilen Luftverkehrs und im rheinland-pfälzischen Innenministerium für Fragen des militärischen Flugverkehrs angesiedelt. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium ist für die flächendeckende Überwachung der europarechtlichen und nationalen Vorgaben im Bereich Luftqualität, Bodenschutz und Wasserwirtschaft zuständig.

Das Luftfahrtbundesamt veröffentlicht die Treibstoffablässe im deutschen Luftraum seit dem 1. Januar 2018 unter Angabe folgender Informationen: Datum, Unterscheidung zwischen zivilem und militärischem Sektor, Gebietsangabe, Flughöhe beim Ablassereignis, abgelassene Treibstoffmenge, Grund des Ereignisses.

Link im Downloadbereich:

https://www2.lba.de/data//fueldumping/FuelDumping.pdf

Kerosin besteht aus einer Mischung verschiedener Kohlenwasserstoffe (Alkane, Cycloalkane, Aromaten und Olefine).

Organische Kohlenwasserstoff-Verbindungen gelangen in kaum zu überschauender Zahl und Zusammensetzung in die Atmosphäre. Um sie messtechnisch in ihrer Gesamtheit zu erfassen, wird der Summenparameter "Kohlenwasserstoffe" mithilfe geeigneter Messeinrichtungen ermittelt. Dabei ist es möglich, den einfachsten Vertreter der Kohlenwasserstoffe, das in der Atmosphäre mit etwa 1 mg/m3 auftretende Methan getrennt auszuweisen.

Die Kohlenwasserstoff-Emissionen entstehen  bei unvollständig ablaufenden Verbrennungsvorgängen, insbesondere in Kraftwerken, im Verkehrsbereich (Pkw´s, leichte und schwere Nutzfahrzeuge, Flugzeuge).  Andere Quellen sind die Kraft- und Brennstoffverteilung, Betankungsvorgänge und Industrieprozesse bei denen Lösemittel eingesetzt werden.

Benzin, Diesel und Kerosin sind Kohlenwasserstoffgemische, die sich in ihrer Zusammensetzung nur wenig voneinander unterscheiden. Als Summenparameter (Kohlenwasserstoffe ohne Methan (NMHC – Nicht-Methan Kohlenwasserstoffe) können sie gemessen werden. Eine Unterscheidung, ob es sich um Benzin, Diesel oder Kerosin handelt ist mit der eingesetzten Messtechnik aber nicht möglich. Eine Zuordnung erhöhter Konzentrationen ist ggf. mit Kenntnis des konkreten Verkehrsaufkommens/Treibstoffablasses während des Messzeitpunktes an bzw. über der Station möglich

Zehn rheinland-pfälzische Messstationen sind mit einem Kohlenwasserstoffdetektor ausgestattet und können somit Bestandteile des Kerosins nachweisen.

Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz betreibt im Auftrag des Umweltministeriums seit 1978 das Zentrale Immissionsmessnetz - ZIMEN - für Rheinland-Pfalz. Dieses besteht derzeit aus 26 automatisch registrierenden Messstationen für die kontinuierliche Erfassung von Luftschadstoffen.

Es hat die Aufgabe, in Städten und Waldgebieten des Landes die Luftqualität fortlaufend zu überwachen und die langfristige Entwicklung der Luftschadstoffe zu ermitteln. In Städten mit hohem Verkehrsaufkommen wurden straßennahe Luftmessstationen zur Überwachung der Immissionen des Kfz-Verkehrs eingerichtet.

Das ZIMEN dient auch zur Überwachung der Ozonkonzentrationen und damit der aktuellen Information der Bevölkerung über die Überschreitung der Informations- und Alarmschwelle der Ozon-Konzentration in Rheinland-Pfalz.

Auf dieser Internetseite sind neben den aktuellen Messergebnissen alle Informationen zum Messnetz, die Standortcharakteristika und Messgerätebestückung der einzelnen Messstationen, sowie Monats- und Jahresberichte abrufbar.

Mit Hilfe der stündlichen Übermittlung der Messergebnisse aller Bundesländer an das Umweltbundesamt werden dort deutschlandweite Belastungskarten für Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Ozon, Kohlenmonoxid und Feinstaub (Tageskarte) erstellt. Die Karten sind auf der Homepage des Umweltbundesamtes abrufbar.

Für Kohlenwasserstoffverbindungen bzw. deren Gesamtkonzentration existieren seitens der EU-Kommission und der Weltgesundheitsorganisation keine lufthygienischen Grenzwerte. Entsprechende Grenzwerte bzw. Zielwerte (Jahresmittelwerte) sieht die EU-Luftqualitätsrichtlinie für die aromatischen bzw. polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol und Benzo[a]pyren vor. Diese Werte werden in Rheinland-Pfalz sicher eingehalten und zeigen seit Jahren einen sinkenden Trend. Dennoch werden auch Kohlenwasserstoffe (Summe der Kohlenwasserstoffe ohne Methan) gemessen, da diese Verbindungen, gemeinsam mit Stickoxiden (NOX) sogenannte Vorläufersubstanzen für die Bildung von Ozon sind.

Die Nachweisgrenze von Gesamtkohlenstoff-Messungen liegt im rheinland-pfälzischen Luftmessnetz bei etwa 5 µg/m³.

Die verlinkte Abbildung zeigt die Immissionskonzentrationen an Kohlenwasserstoffverbindungen an den rheinland-pfälzischen Messstationen in µg/m³: 2019 [grün] und 2020 [blau].
 

Es ist erkennbar, dass in den Städten deutlich höhere Immissionsbelastungen festgestellt werden als in den ländlichen Räumen. Die Messwerte von Kohlenwasserstoffen liegen an den Stationen im Pfälzerwald, Hunsrück und Dunzweiler zwischen 5 und 20 µg/m³. Deutlich höhere Konzentrationen werden an den Messstandorten in den Städten gemessen und sind vor allem auf Einträge aus dem Verkehr und der Industrie zurückzuführen. So liegen die Messwerte an der Station „Mainz Zitadelle“ zwischen 40 und 50 µg/m³ und an der Station „Ludwigshafen Oppau“ zwischen 40 und 60 µg/m³.